Geschichte
Ein Kirchenbau im Geiste des Konzils
Die Pfarrkirche auf dem Liebfrauenberg wurde für die stark wachsende Gemeinde zu klein. Weil pfarrliche Gottesdienste aufgrund von Wallfahrtsgottesdiensten öfters weichen mussten, wurde unter Pfarrer Anton Andergassen Anfang der 60er-Jahre nach den Plänen des Architekten Sepp Blenk aus Dornbirn mit dem Bau der St.-Josefs-Kirche begonnen. Charakteristisch für die Kirche sind das weit heruntergezogene Dach und der keilförmige Turm, der den Platz vor der Kirche seitlich begrenzt. Zur Beratung der liturgischen Gestaltung wurde damals P. Herbert Muck SJ aus Wien (1924-2008) beigezogen.
Ganz im Sinne eines neuen Kirchenverständnisses wurde die Kirche als „Zelt Gottes unter den Menschen“ erbaut. Diese Botschaft – verstärkt durch den spitz in den Himmel ragenden Turm – soll inmitten der Gemeinde sichtbar sein. Ebenso steht das Zelt zeichenhaft für die Kirche als wanderndes Gottesvolk, das immer neu in eine ungewisse Zukunft aufbricht, allein auf Gottes Zusage seiner Gegenwart vertrauend.
Diese Kirche wurde am 8. September 1968 von Bischof Bruno Wechner eingeweiht und dem hl. Josef gewidmet. Das Patrozinium wird am 19. März gefeiert. Der Turm wurde 1969 und das daneben errichtete Pfarrhaus und Pfarramt 1970 fertiggestellt.
Die St.-Josefs-Kirche ist vor allem ein Ort des Feierns. Da sie kaum irgendwelche kostbaren Schätze beinhaltet, lebt sie von den Menschen, die sich zu Gottesdiensten einfinden. Ihr kostbarer „Schatz“ sind die betenden und feiernden Menschen.
Zentral sind der Altar als „Tisch des Brotes“, der Ambo als „Tisch des Wortes“ und auch der Taber-nakel (kleines Zelt, „Bundeslade“). Der Tabernakelschrein des Goldschmieds Nikolaus Epp aus Oberzell/Insel Reichenau, (1905-1986) wurde in die Steinskulptur des Bildhauers Emil Gehrer aus Bregenz (1913-1992) gesetzt.
Der Kirchenpatron, der hl. Josef, ist in den wunderbaren Betonglasfenstern an der Westseite (der Engel erscheint Josef im Traum, die Geburt Jesu, die Flucht nach Ägypten) und in den Bibelworten (Mt 1,19 und Mt 1,24a) auf den Glastüren der beiden Kircheneingänge gegenwärtig.
Das von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr des heiligen Josef“ (2020-2021) war Anstoß, eine Josefskapelle einzurichten. Die Zimmermannsarbeit, in deren Mitte der hl. Josef mit seinem Sohn abgebildet ist, erinnert an seinen Beruf.
In der Marienkapelle befinden sich derzeit Kreuzwegstationen des Malers Konrad Honold aus Schruns (1918-2007).
Die Statue „Maria mit dem Kind” des Bildhauers Jakob Summer (1908-1985) aus Fraxern ziert die kleine Marienkapelle. Vom selben Künstler stammen auch die großen Krippenfiguren Maria, Josef und das Jesuskind.
Der Tiroler Maler Erwin Lutz-Waldner (1912-1975) hat außer den Josefs-Farbfenstern auch das bemerkenswerte Heilig-Geist-Fenster in der Taufkapelle entworfen. Das südlich gelegene Gibelfenster (Pfingstereignis stammt vom Künstler Konrad Honold (1918-2007).
Die Orgel wurde von der Firma Rieger aus Schwarzach gebaut und 1977 eingeweiht.