Wer 35 Jahre verheiratet ist, feiert die Leinwandhochzeit. 35 Jahre sind eine lange Zeit. Deshalb gab es früher – vor der Fotografie – den Brauch, dass sich Paare, die so lange verheiratet sind, mit einem Porträt auf Leinwand haben verewigen lassen. Die Tradition gibt es nicht mehr, aber der Name erinnert noch daran.
Die enge Beziehung Martins zum Liebfrauenberg und zur Basilika kann man durchaus mit einer Ehe und deren Wesenseigenschaften und Ziele vergleichen. Als Wesenseigenschaften kennen wir die Einheit und die Unauflöslichkeit bzw. Treue. Martin weiß, dass es neben der Basilika viele andere reizvolle Kirchen gibt: größere, mächtigere, kunstvollere, finanziell besser ausgestattete. Für ihn ist die Basilika dennoch „the one and only“, der er seit 35 Jahren die Treue hält.
Die Ziele einer Ehe sind das Wohlergehen der Ehegatten und die Sorge um Nachwuchs. Die Basilika und der Liebfrauenberg sind bei Martin in bester Obhut. Er passt auf sie mit viel Aufmerksamkeit auf und sorgt für sie bestens. Die Basilika bietet ihm im Gegenzug Geborgenheit und Heimat und eine sinnstiftende Arbeit. Er weiß, dass seine Mühe einem höheren Ziel dient – Gott zu ehren sowie vielen anderen Menschen einen Ort zu gestalten, der ihnen geistliche Nestwärme und ein spirituelles Daheim ist. Darüber hinaus setzt er sich unermüdlich dafür ein, dass stets neue und auch junge Menschen die Besonderheit dieses Ortes erfahren.
Im Namen der Pfarrgemeinde Rankweil danke ich Martin auf diesem Weg für sein Dasein und Tun von Herzen. Der Dank wäre unvollständig, würde ich ihn nicht auf seine Ehefrau Doris ausweiten. Sie unterstützt ihn in vielen alltäglichen und größeren beruflichen Aufgaben ohne viel Aufsehen, dafür aber mit großer Verlässlichkeit.
Martin ist noch zu jung, um sein Portrait auf eine Leinwand zu bannen. Diese Zeit wird gewiss einmal kommen. Doch bis dahin: Danke für alles! *
Pfr. Walter Juen