Wir stehen am Kirchplatz, am Fuß der Treppe, die zur Basilika hinaufführt. Unser Blick fällt auf ein großes Bild der Gottesmutter auf dem ersten Torbogen. Dargestellt ist in Art und Weise der Ikonen die Muttergottes, die auf ihrem linken Arm Jesus trägt. Weitere Details sind schlecht erkennbar. Sehr gut erkennt man links und rechts je einen Engel, der die Leidenswerkzeuge (Kreuz und Nägel; den Schwamm, der mit Essig getränkt war und die Lanze) hält. Klar erkennbar sind auch die Schriftzeichen: MP OY steht für Muttergottes (Meter tou theou), ICXC steht für Jesus Christus. Beim linken Engel steht OPM – da fehlt beim „P“ (griech. Rho) ein Aufstrich, denn oft werden zwei Buchstaben miteinander verbunden: hier geht es um ein fehlendes A, denn es handelt sich um den Erzengel (Archangelos) Michael; die Beschriftung des rechten Erzengels fehlt – es ist der Erzengel Gabriel.
Auf einer Rechnung aus dem Jahr 1875 ist vermerkt, dass die Altarbauer Johann Josef und Alois Konrad Graber das Bild der „Gottesmutter von der immerwährenden Hilfe“ (das Original hängt in Rom in einem Prämonstratenserkloster) gemalt haben. Dargestellt – und leider größtenteils verblasst – ist eine Vision Christi, in der er sein Leiden und sein Ende sieht. Voll Schreck umklammert er Schutz suchend den Daumen seiner Mutter und er hat sich bei der offensichtlich heftigen Bewegung seine Sandale heruntergestrampelt. Aber in den Armen fühlt er sich sicher und geborgen – und das soll auch Hoffnung und Ziel derer sein, die bis heute zur Mutter des Herrn pilgern. *
Mag. Maria Duffner